Bäckerturm

Bäckerturm (1546), Totengräberturm (1611). Er muss einmal, vor Aufkommen der Pulverwaffen, der Bäckerzunft anvertraut gewesen sein. Im Wachtbericht von 1500 ist indes davon keine Rede; die Bäcker waren nämlich zur Wache auf dem benachbarten Judenturm eingeteilt. So steht es auch noch im Inventar von 1611. Die Bäcker, deren Namen der Turm aber längst trug, müssen also vor 1500 umgetürmt worden sein zum Judenturm. Totengräberturm liest man zum ersten Mal 1611. Nach 1502 entstand der städtische Zentralfriedhof in der Vorstadt Altspeyer; dem Totengräber hatte man vor 1611 offenbar Platz in dem nahen Turm angewiesen, vielleicht als Gerätekammer. Im übrigen war der Turm 1611 der Schusterzunft anvertraut, während der Schusterturm und der Nachbarturm im Maulbronner Garten als Pulvertürme keine Zunftbesatzung mehr bekamen.

Weidentorturm

Weidentorturm, St. Weiden Tor, Weidenpörtel. Hier stand der heilige Guido Pate. Dessen Gebeine hatte Kaiser Heinrich III. 1046 aus Italien überführen und in der Stiftskirche beisetzen lassen, die ursprünglich dem heiligen Johannes geweiht war. Der Name lautete im Mittelhochdeutschen Wido oder Weid. Das Tor hieß 1327, bei der ersten Erwähnung, St. Widen Burgtor.