Turm zum Engel (1628)
Engel wurden überall, auch im nichtchristlichen Bereich, als geflügelte Wesen dargestellt.
1595 wird noch umschrieben: Turm in Hans von Weysenaus Garten. 1634 hat der Zeugwart Heinrich Bückzahn in der Gilgenvorstadt auf dem „Thurn zum Engel genantt“ zu tun und dann auf dem Greifenturm.
An der Existenz eines Turms „Y“ an dieser Stelle sind keine Zweifel möglich. Denn laut Bericht von 1546 standen fünf kleine Türme in der Mauer zwischen Alexturm und Streifentor (Drache + Taube + Bock + Hahn + Y); der fehlende fünfte passte in die ungewöhnlich große Lücke zwischen Hahnenturm und Streifentor, Y=Engel.
Vollends sicher gehen wir aber, weil Becker 1773 den fünften Turm in der Lücke fußgenau einmisst. Den Namen Heilig-Kreuz-Turm entnimmt er allerdings unbedacht dem Stadtplan von 1730, der den Kreuztorzwinger nicht enthält, wohl aber dessen zwei Turmnamen an Phantasiestellen in die Vorstadt-Turmreihe einfügt.