Erster Schülerpreis an Markus Breuer

In der Nachwuchsförderung schlägt die Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz einen neuen Weg ein. Sie vergibt einen mit 150 Euro und einem Sachbuch dotierten Preis an Schüler, die sich mit einer, wie es heißt, herausragenden Arbeit zur Speyerer Geschichte verdient machen. Armin Schlechter, der die Bezirksgruppe führt, zeichnete Markus Breuer im Vortragssaal der Villa Ecarius als ersten Preisträger aus.

Mit seinen 19 Jahren war der Einser-Abiturient des Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasiums der jüngste Referent aller Veranstaltungen des Historischen Vereins. In einem dreiviertelstündigen, mit Dias angereicherten Vortrag entwarf Breuer einen kleinen, vermutlich weitgehend unbekannten Teil der großen Speyerer Vergangenheit. „Die Auseinandersetzungen zwischen den Speyerer Fürstbischöfen und der Stadt Speyer am Beispiel der Errichtung der Festung Philippsburg in den Jahren von 1615 bis 1627“ lautete der sperrig anmutende Titel.

Markus Breuer hätte den auf 30 Seiten konzipierten Vortrag wohl auch auf Latein halten können. Denn der Erhaltung dieser altrömischen Sprache ist der angehende Theologiestudent sehr zugetan, wie er im RHEINPFALZ-Gespräch betonte. Deswegen habe er auch einen lateinischen Domführer verfasst. „Ich möchte diese Sprache praktisch angewendet wissen. Sie verdient es nicht, vergessen zu werden und im allgemeinen Gebrauch unterzugehen“, erklärte er.

Mit dem von ihm als „dankbar“ empfundenen Thema um die Philippsburger Festung habe er sich seit der siebten Gymnasiumklasse befasst, intensiv, das heißt mit Gerichtsakten aus dem 17. Jahrhundert und sachbezogener Literatur, seit  einem Jahr. Nach ausgiebiger Recherche vorwiegend im Landesarchiv habe sich ihm gezeigt, dass die vor dem kaiserlichen Reichshofrat in Wien beklagte Stadt Speyer ideell nichts zu tun hatte mit der ersten Schleifung der von dem Speyerer Bischof Philipp Christoph von Sötern 1615 erbauten und 1618 von kurpfälzischen und markgräflich-badischen Truppen erstmals zerstörten Festung im vormaligen Udenheim.

Das Schadensersatz-Urteil gegen lutherisch geführte Speyer,  nach vier Jahren ergangen am 27. September 1627, basierte entweder auf Gründen der Glaubensrichtung oder der ins Gesamtkonzept passenden Politik. /wk