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Sportpolitik und Parteiideologie im Großdeutschen Reich: Der Konflikt der kurpfälzischen Trainerlegende Sepp Herberger mit dem oberbayerischen NS-Sportfunktionär Karl Oberhuber
Joseph „Sepp“ Herberger, der bedeutendste Trainer in der ruhmreichen Historie des Deutschen Fußball-Bundes, hatte sich in der NS-Zeit mehrfach mit politischen Eingriffen in seine Arbeit auseinanderzusetzen. Allgemein bekannt sind die Ereignisse nach dem „Anschluss“ Österreichs im Frühjahr 1938. Herberger wurde von der Reichssportführung angewiesen, für die in Paris ausgetragene Fußballweltmeisterschaft 1938 kurzfristig eine „Großdeutsche Nationalmannschaft“ mit Spielern aus der „Ostmark“ (Österreich) und dem „Altreich“ aufzustellen. Politische Willkür hatte über sportlichen Sachverstand gesiegt: Deutschland schied bereits im Achtelfinale gegen die Schweiz aus.
Von besonderem Interesse für die pfälzische Regionalgeschichte ist die Tatsache, dass Oberhuber im Schulterschluss mit Gauleiter Josef Bürckel und gegen den Willen Herbergers das junge Spielergenie Fritz Walter vom 1. FC Kaiserslautern zum Fußball-Verein Metz nach Lothringen transferieren wollte. Aber auch mit dieser Initiative ist Oberhuber gescheitert.Der Referent: Dr. Markwart Herzog ist Sporthistoriker und leitet als Direktor die Schwabenakademie Irsee.