St.-Nikolaus-Pfortenturm

St.-Nikolaus-Pfortenturm (1430); Domstaffelturm. 1242 wird hier bei der Nikolauskapelle schon eine Pforte erwähnt. Da war der gotische Torturm noch gar nicht gebaut. 1430 wohnte ein Schneider auf dem Turm; 1611 war die Schneiderzunft dorthin getürmt. Dennoch wurde daraus kein „Schneiderturm“. Der Turm behielt seinen Heiligennamen. Kaum 10 Meter östlich vom Turm war die spätromanische Nikolauskapelle (12. Jahrhundert) an der Stadtmauer angebaut. Sie war die Zunftkapelle der Schiffer und Kärcher, der Hasenpfühler also. Deren Zunftwappen zeigt den heiligen Nikolaus in einem Schiff. Der Bischof von Myra in Lykien (Südküste von Kleinasien) war Patron der Schiffs- und Kaufleute, seit seine wundertätigen Gebeine 1087 übers Meer von Myra nach Bari in Apulien gelangten. Der Name Domstaffelturm kam wohl erst im frühen 19. Jahrhundert auf. Die Treppenanlage hatte sechs Staffeln und einen Absatz im Turminneren, ihre weiteren Stufen gingen zum Nikolausgäßchen hinunter; sie war also ähnlich unterteilt wie heute noch.

Holztorturm

Holztorturm, Mittelsteg-Torturm. Tor beim Holzmarkt (1321); „Holtzburgethor“ (1375). „Torlin uff dem Holtzmarckte“ heißt es 1430. Holz war früher praktisch der einzige Heizstoff. Ein Teil kam auf dem Rhein als Floß und mit dem Schiff. Holzstapelplatz war bis zum Bau der Vorstadtmauer (um 1335) der Speyerbachstaden zwischen dem Einlauf des Stadtbachs an der Holzmühle und der Tränke an der Nikolausbrücke. Das Holztor führte auch auf den Bachstaden hinaus. Mittelstegturm heißt der Torturm später (1546). Zwischen Nikolausbrücke (1242) und Salzturmbrücke hielt der Holzsteg etwa die Mitte. Eine weitere Steinbrücke über den Hasenpfuhl wurde 1429 gebaut, vermutlich an Stelle des Mittelstegs. Der Name Steg hat sich zäh gehalten; 1773 jedenfalls ruhte „die Mittelsteegbrücken“ auf drei steinernen Jochen.