Speyer und seine Kfz-Vergangenheit

Vorbild für das Königreich Bayern

Rund 53 Millionen Kraftfahrzeuge waren zu Beginn 2014 in Deutschland zugelassen, davon nach Auskunft der Stadtverwaltung derzeit 35.100 in Speyer. 1903 gab es in der Domstadt gerade mal zwölf Pkw’s und Motorräder, die in Privatbesitz waren. Das reichte, um ins pfälzische Spitzenfeld vorzufahren.

Automobil Stadtarchiv

Speyer hatte 1895 in dem bischöflichen Prälaten Joseph Eduard Konrad Bischoff (1828 – 1920) und seinem am 27. Juni 1895 bei Mehr lesen

Vortrag 28.04.2014: ‘As dat in Speyr ordinirt wier.’ Die positiven Auswirkungen des Reichskammergerichts zu Speyer auf Norddeutschland

 ‘As dat in Speyr ordinirt wier.’ Die positiven Auswirkungen des Reichskammergerichts zu Speyer auf Norddeutschland

Speyer ist die Stadt, die Eingeweihte heute mit den größten Erfolgen der obersten Reichsgerichtsbarkeit im Alten Reich verbinden. Da in der Domstadt allerdings bauliche Überreste des Reichskammergerichts im Stadtbild nicht mehr zu sehen sind, ist die Erinnerung an das Gericht relativ „schwierig“ – ganz anders ist die Situation in Wetzlar, wo das Gericht nach 1689 residierte. Wetzlar scheint touristisch von der Erinnerung an das Reichskammergericht zu leben. Dort finden sich auch das Reichskammergerichtsmuseum und die Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung. Dabei fand in Speyer das Reichskammergericht im Jahre 1527 endlich eine feste Bleibe, nachdem es seit seiner Gründung 1495 immer wieder den Standort gewechselt hatte.
In dieser Stadt erlebte das Gericht seine absolute Blüte. Niemals wurde es stärker in Anspruch genommen als am Ende des 16. Jahrhunderts, niemals wieder entfaltete es so segensreich sein Wirken wie hier. Das Gericht arbeitete mit seinen überwiegend gut ausgebildeten Richtern schnell und zuverlässig und schaffte es, zahlreiche Konflikte zu verrechtlichen, die in den Jahrzehnten zuvor oftmals mit Waffengewalt gelöst worden waren.
Ein deutschlandweites Verzeichnungsprojekt hat die Prozeßakten des Reichskammergerichts für die Forschung erschlossen, so dass es heute möglich ist zu erforschen, wann wer das Gericht in welchen Fragen bemüht hat. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Parteien aus Norddeutschland, also Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg und Pommern und stellt einzelne Beispiele aus Wismar vor. Dabei geht es darum, wie das Gericht aus Speyer rechtsvereinheitlichend im gesamten Reich wirkte und wie es in den Territorien wahrgenommen wurde.

Referent: Dr. Nils Jörn (Wismar)

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