Altpörtel (1452); Altes Burgtor. Der jetzige frühgotische Bau (um 1230) hatte einen Vorgänger, der genauso hieß (vetus porta, 1197). Wenn also schon in romanischer Zeit das Tor alt war, so will das einiges heißen; die meisten Speyerer Tortürme sind doch 100 Jahre jünger und gotisch. 1197 hatte die Innenstadt längst ihre Nordgrenze am Hirschgraben erreicht. Sie umfing das Guidostift und kam fast in Schussweite an das umwehrte Dorf Spire heran, dessen Judensiedlung und Judenfriedhof gesondert ummauert waren. In romanischer Zeit hatte auch die Speyerer Mauer nicht viele Türme; die (vor 1197) zum Alttor neu hinzugekommenen Tore dürften reine Mauertore gewesen sein. Man stößt da auch auf den Kontrastnamen Neupörtel. Dieses knapp 300 Meter entfernte, nächste Tor am Westende des Viehmarktes (Ludwigstraße) ist erst in gotischer Zeit durch einen Turm ersetzt worden, ähnlich wie das Altpörtel und das Rheinpörtel (Weißes Tor). Die Erweiterungsschübe in salischer Zeit, vor 1100, gingen nach Norden und setzten dort neue Tore. Doch nicht etwa das Weidentor, das jüngste der Nordtore, heißt Neupörtel. Es ist eben anzunehmen, dass bereits vor 1197 auch ein neues Tor nach Südwesten die übervölkerte Stadt öffnete. So hat der sprachlich klare Name Altpörtel zu tiefgründigen Erwägungen geführt, zumal dieses Tor seit dem Bau des salischen Domes das wichtigste Stadttor war. Von seinen vielen Namensformen war Altes Burgtor die gebräuchlichste, “Albertustor” als Übersetzung von pfälzisch Albertl ins hochdeutsche die abwegigste.