Vortrag 20.04.2015: Zünfte in Speyer im 13. und 14. Jahrhundert

Referentin: Dr. Andrea Clemens (Hochdorf-Assenheim)

 
Zünfte in Speyer im 13. und 14. Jahrhundert
Die Entwicklung der Zünfte im Mittelalter ist eng mit dem Aufblühen der Städte verbunden. Markt, Stadt und Zunft stehen in einer engen Wechselbeziehung zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Sie waren allerdings keine statischen Gebilde, sondern unterlagen vielfältigsten Entwicklungen, für die das 13. und 14. Jahrhundert eine entscheidende Phase darstellte. Auch in der Reichsstadt Speyer bildeten sich Zünfte heraus, deren Zunftordnungen und hierarchische Gliederung eine maßgebliche Grundlage für die innerstädtische Ordnung bildeten und ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse in der Stadt waren. Die darin zusammengeschlossenen Handwerker besaßen schon früh als vollwertige Bürger Rechte und Pflichten innerhalb der Stadtgemeinde. Auf der Basis der Zunftorganisation bildete sich im Rahmen der innerstädtischen Auseinandersetzungen des 14. Jahrhunderts eine Zunftherrschaft heraus, die zu einem neuen Zunftbegriff führte und das Funktionsspektrum der Speyerer Zünfte um einen herrschaftlich-politischen Aspekt ergänzte. Somit bildeten die Zünfte ein konstitutives Element der städtischen Verfassung.